- 6879 - 1342. Juli 3. Pont Saint-Esprit (dat. apud sanctum Saturninum alias sanctum spiritum nuncupatum Vticensis dioc). die tercia mens. Julii. Johann, König v. Böhmen u. Graf v. Luxemburg, bek., daß er, da Breslau, die ehemals prächtig gebaute, ansehnlichste u. vornehmste Stadt Schlesiens (illarum parcium), durch einen Unglücksfall neulich [1342 Mai 21; s. Reg. 6827] ganz abgebrannt ist u. bei diesem Brande außer den Häusern unersetzliche u. unaussprechliche Verluste an Hab u. Gut erlitten hat, auf die Bitte der Breslauer Bürger, ihnen zur Erleichterung dieser Schäden u. zum schnelleren Wiederaufbau der Stadt einige Vergünstigungen u. Freiheiten (immunitates) zu gewähren, diesen u. deren Nachfahren in der Erkenntnis der Mitschädigung durch ihre Verluste, in Ansehung ihrer ihm bewiesenen Treue u. in dem Wunsch, die Stadt mit Gottes Hilfe wieder in einen blühenden Zustand zu versetzen, aus besonderer königlicher Huld die jährliche Abgabe (servicium) der 160 Mark Groschen Prager Pfennige, Münzgeld [Cfr. Cod. dipl. Sil. III. (Bresl. Stadtrechnungsbuch) u. Reg. 5311, Reg. 5443 u. Reg. 5881] genannt, die ihm u. seinen Vorgängern, den Herzogen der Stadt, jährlich in zwei Terminen, zu Michaelis (Sept. 29) u. zu Philippi u. Jakobi (Mai 1) je zur Hälfte ehedem entrichtet wurde, für immer erlassen u. sie u. ihre Nachkommen von dieser Zinszahlung auf ewige Zeiten befreit hat. O. Z. Nach dem im Bresl. Stadtarch. befindl. Orig.-Perg. D 11a, an dem gemäß der im Text gemachten Angabe: "in absencia nostri maioris sigilli" an Stelle des großen Siegels des Königs an grün-roten Seidenfäden dessen kleineres Siegel [Vgl. Reg. 6163 u. Posse, Die Siegel der deutsch. Kaiser u. Könige Bd. I (1907) Tafel 49 Nr. 3; in der Siegelbeschreibung ebda S. 27 ist in der Umschrift im vorliegenden Falle statt "LVECELBVRGEN[SIS]" LVCEMBVRGEN[SIS] deutlich zu lesen; vgl. auch oben 1342 Febr. 10 (Reg. 6752)] hängt, abgedr. bei Korn, Bresl. Urkundenb., S. 153 f. u. vorher bei Lünig, Reichsarch. XIV, 241; agft bei Klose, Von Breslau, Bd. II, 136 ff. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt. |